Duo Natalia
Wohl kein Bereich der Musik erfordert eine solche Konzentration der Kräfte wie die Kammermusik. Doch wird sie erreicht, finden Interpreten zu einem Gleichklang des Herzens und des Geistes, kann Kammermusik zu einem Faszinosum werden. Das seit 2011 bestehende Duo Natalia – die Geigerin Natalia van der Mersch und die Pianistin Natalia Kovalzon – hat, weit über die Parallele des Vornamens hinaus, zu diesem Gleichklang gefunden. Dieses erfolgreiche gemeinsame Musizieren hat in CD-Aufnahmen Klang gefunden, so 2018 mit der CD „La Folia“ mit Werken von Arcangelo Corelli und Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Antonín Dvořák, Bela Bartók, Henryk Wieniawski und John Williams. Eine zweite CD ist großen russischen Musikern wie Tschaikowsky, Glinka, Rubinstein, Rachmaninow und Strawinsky gewidmet.
Natalia van der Mersch
Die Geigerin Natalia van der Mersch, geb. Steurer, stammt aus Essen/Deutschland. Frühzeitig wurde ihre außergewöhnliche musikalische Begabung von bedeutenden Violinpädagogen erkannt und gefördert. Der weltweit begehrte russische Violinpädagoge Zakhar Bron nahm sie in seine Meisterklasse in Lübeck auf. Anschließend wurde sie von dem berühmten russischen Violinvirtuosen Igor Oistrakh in seine neu gegründete Meisterklasse am Königlichen Konservatorium in Brüssel eingeladen, wo sie ihre solistische Ausbildung mit dem Konzertexamen mit großer Auszeichnung abschloss.
Bereits während ihrer Ausbildungszeit wurden ihr zahlreiche Auszeichnungen verliehen, wie z. B. der Parke Davis-Förderpreis Freiburg und der Aalto-Bühnenpreis in Essen. Ihr Orchesterdebüt gab sie mit Antonín Dvořáks Violinkonzert mit der Slowenischen Philharmonie in der Nürnberger Meistersingerhalle. Zahlreiche Auftritte im In- und Ausland folgten, u. a. mit dem Kölner Kammerorchester, dem Hamburger Philharmonischen Orchester, den Essener Philharmonikern, der Polnischen Kammerphilharmonie, dem Orchestre de Chambre National de Toulouse und in Israel mit dem Campus Orchestra.
Ebenso trat sie bei zahlreichen Musik-Festivals auf, u. a. beim Schleswig-Holstein Musikfestival, beim Rheingau-Festival und dem Gstaad Musikfestival. Ihre erste CD-Aufnahme erfolgte bereits 1990 „Die Meisterschüler von Zakhar Bron“ (u. a. mit Vadim Repin, Maxim Vengerov, David Garrett). Es folgten weitere CD- Aufnahmen, „Natalia Steurer“ mit dem russisch-israelischen Pianisten Alexander Markovich, „Salut d’amour“ mit dem Pianisten Luc Devos, „Liebesfreud“ mit dem Pianisten Eduard Kiprsky und „La Folia“ mit Natalia Kovalzon.
Letztere drei CDs wurden für die Stiftung Lea-Rose zur Erforschung seltener Muskelkrankheiten aufgenommen, eine Stiftung, die von ihr und ihrem Mann nach dem frühen Tod ihrer Tochter an SMA (Spinale Muskelatrophie) 2006 gegründet wurde.
Natalia van der Mersch, Mutter von sechs Kindern, lebt mit ihrer Familie in Luxemburg.
Natalia Kovalzon
Die Pianistin Natalia Kovalzon wurde im kirgisischen Bischkek geboren. Nach erstem Unterricht in Omsk bei Natalia Korolkova und an der Staatlichen Musikhochschule bei Alla Ouritzkaya, setzte sie ihre Studien am Nationalen Konservatorium Kirgisistans bei Elena Gavrilova fort. Sie erhielt dort ihre Diplome als Pianistin, Kammermusikerin sowie als Klavierpädagogin und Klavierbegleiterin. Meisterkurse bei Daniel Blumenthal und Tatevick Mokatshian rundeten ihre pianistische Ausbildung ab.
Sie debütierte als Solistin mit dem Philharmonischen Orchester Omsk und mit dem Kammerorchester Riga. Eine regelmäßige Zusammenarbeit entwickelte sich mit dem Luxemburger Kammerorchester.
Von der pädagogischen Arbeit fasziniert, ist Natalia Kovalzon künstlerische Leiterin der luxemburgischen Vereinigung Artistes en herbe, die sich die Betreuung und Förderung besonders begabter junger Instrumentalisten zum Ziel gesetzt hat. Eines ihrer wesentlichen Interessen gilt auch der zeitgenössischen Musik, was in einer Zusammenarbeit mit dem 1999 in Luxemburg gegründeten Ensemble United Instruments of Lucilin Ausdruck findet.
Als leidenschaftliche Kammermusikerin bestreitet die Mutter von zwei Kindern regelmäßige Konzertauftritte mit Musikern in Luxemburg, Belgien und Frankreich; in diesem Zusammenhang nahm sie u. a. 2019 an den Rencontres musicales internationales d’Enghien teil.